Yoga oder Pilates? Diese Frage stellen sich viele Sportbegeisterte, die Ihrem Körper etwas Gutes tun wollen. Doch welche Fitness Variante ist für wen am besten geeignet und wo liegen überhaupt die Unterschiede?

yoga oder pilates das richtige

Sport als reine Muskelübung ist heutzutage nicht mehr sehr gefragt. In weiten Kreisen gilt besonders das sogenannte Pumpen als prollig, einseitig und primitiv. Viel zeitgemäßer sind dagegen umfassende Bewegungsübungen, die Körper, Geist und Seele beanspruchen.

Seit Mitte der 80er Jahre Autogenes Training und fernöstliche Methoden wie Qigong in Mode kamen, haben Fitnessstudios und Trainer auf die Nachfrage reagiert, ihre Angebote erweitert und weiterentwickelt. So gibt es heute fast kein Sportcenter mehr, das nicht auch Pilates oder verschiedene Formen Yoga im Angebot hat.

Um herauszufinden, was dahintersteckt und möglicherweise zu einem passt, werden die beiden Methoden hier kurz vorgestellt.

Yoga und Pilates: Ein vielseitiges Doppel aus unterschiedlichen Quellen

Tatsächlich ist es so, dass Pilates und Yoga oftmals in einem Topf geworfen werden. Wer mehr erfahren möchte, sucht sich eines der beiden aus. Beide Trainingstypen werden als mehr als einfache Bewegungsübungen angesehen. Denn neben dem physischen Fitness-Effekt steckt noch etwas mehr dahinter, nämlich ein psychischer Effekt.

Es stimmt, dass sowohl Yoga als auch Pilates sich in Ausrichtung und Wirkung in einigen Punkten überschneiden. Für beide Methoden gelten folgende Eigenschaften:

  • Sie stärken das Körperbewusstsein.
  • Eine gesteigerte Körperspannung sorgt für eine Stärkung der Muskeln.
  • Sie führen gezielt zur Gewichtsreduktion und einem definierteren Erscheinungsbild.
  • Förderung von Konzentration und Wachsamkeit.
  • Sie trainieren eine kontrollierte Atmung.
  • Abweichung vom rein biologischen Ansatz und Einbeziehung einer spirituellen Welt.
  • Bei näherer Betrachtung wird man jedoch feststellen, dass Yoga und Pilates sich im Ursprung keineswegs ähneln.

Was ist Pilates?

Der Name ist nicht etwa die Abkürzung von „Proxymal-Integrating-Latent-Agil-Toning-Exercise-System“, sondern bezieht sich schlicht auf den Namen Joseph Hubert Pilates.

Dieser entwickelte Ende des 19. Jahrhunderts eine Methode, die Muskeln mithilfe des Geistes steuern sollte. Die Methode nannte er zunächst „Contrology“. Sie ist zu einer der vielen Neuentdeckungen der damaligen Zeit zu rechnen, als die Verbindung von Körper und Geist entdeckt wurde.

Populär geworden ist Pilates auch als sogenannte Mind-Body Connection. Sie basiert auf einem in der westlichen Welt neu entdeckten Begriff von Spiritualität. Praktisch werden die Übungen auf der Matte und mit speziell dafür entwickelten Geräten ausgeführt. Da besonders die Muskulatur des Rückens, des Bauches und des Beckenbodens gekräftigt werden, ist diese Methode vornehmlich bei Frauen sehr beliebt.

Was ist Yoga?

Beim Yoga handelt es sich um eine Sammlung von Übungen, die in großer Vielzahl eine gegenseitige Beeinflussung von Körper, Seele und Geist erzielen sollen.

Sie wurzeln in Meditationen, deren Ursprung aus dem Hinduismus stammt. Es gibt viele Yoga-Wege, da der Hinduismus in Ausrichtung und Praxis weit verzweigt ist. Gemeinsamer Kern ist das Streben nach Selbsterkenntnis und Körperkontrolle.

Das heutige in der westlichen Welt angebotene Yoga ist sehr unterschiedlich zu bewerten. Es gibt die verschiedensten Akzentuierungen wie:

  • Yoga zur Erlangung inneren Friedens
  • Yoga mit sportlicher Komponente
  • Yoga zur Erweiterung des spirituellen Bewusstseins.

Bei der Suche nach dem geeigneten Angebot sollte man zunächst sich eine ausgiebige Probierphase gönnen. Denn letztlich ist der Erfolg nur durch das eigene Erleben festzustellen. Hier stellt sich dann häufig die Frage: Yoga zu Hause oder im Kurs lernen?

Yoga ist zudem nicht nur für Erwachsene interessant, sondern kann auch eine gute Entspannungsübung für Kinder sein, um Stress abzubauen und zur Ruhe zu kommen

Yoga oder Pilates: Fazit

Den Hauptunterschied zwischen Yoga und Pilates könnte man wie folgt zusammenfassen:

Yoga zielt sportlich gesehen vor allem auf die Flexibilität des Körpers ab, mit dem Ziel die Dehnbarkeit der Gelenke zu verbessern. Pilates zielt hingegen eher auf die Entspannung und Stärkung verschiedener Muskeln im Körper ab.

Der Begriff Pilates ist nicht geschützt, daher ist jedermann im Prinzip frei, eine eigene Methodik unter diesem Namen anzubieten. Es gibt auch keinerlei spezielle Ausbildungen. Daher ist nicht überall Pilates drin, wo es draufsteht.

Ähnliches gilt auch für Yoga. Beide Methoden sind sehr in den Trendbereich gerutscht. Bevor man sich durch den Dschungel der Ratgeber frisst, ist es empfehlenswert, mit der Praxis zu beginnen. Ein gutes Gespräch mit der Kursleitung und möglichst genaue Auskünfte über die Ziele und Wege sollten erste Schritte sein. Danach empfiehlt es sich, nach Möglichkeit zum „Schnupperpreis“ das Angebot in Ruhe auszuprobieren.

Während Yoga in den Ursprüngen männerdominiert war, wird es heute – ebenso wie Pilates – vorwiegend von Frauen mittleren Alters ausgeübt. Warum das so ist, mag folgende gute Gründe haben:

  • Nach der hektischen Erziehungsphase suchen viele Frauen nach Wegen zur Intensivierung der Lebensqualität.
  • Frauen haben nachweislich einen stärkeren Bezug zur Spiritualität.
  • Frauen geben schneller zu, dass „etwas nicht stimmt“, das Bisherige nicht ausreicht und lassen sich auch auf unbekannte Wege ein.
  • Gerade aus der Übung geratenen Frauen bieten die sanfteren Methoden ein ideales Sprungbrett zu besserer Beweglichkeit und Körperkontrolle.

Damit die sportlichen Aktivitäten gut gelingen, wird das richtige Equipment benötigt. Passende Fitnessmatten für Yoga oder Pilates finden Sie im Yogamatten Test auf unserer Webseite.

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