Wenn das Kind den Brei verweigert, führt dies bei vielen Eltern zu großen Sorgen.
Das Phänomen „Baby verweigert Brei“ lässt in den Köpfen vieler Eltern Fragen dazu aufkommen, ob mit dem Kind vielleicht etwas nicht stimmt und ein Besuch beim Arzt erforderlich ist. Doch das Phänomen „Baby möchte keinen Brei“ muss gar keine gesundheitlichen Ursachen haben. Vielleicht schmeckt es dem Kind einfach nicht oder es ist noch zu früh für die Beikost.
Denn wenngleich es grundlegende Empfehlungen dazugibt, wann mit Beikost begonnen werden sollte, ist jedes Baby anders. Wenn das Phänomen „Baby verweigert Brei“ Eltern beschäftigt, dann gilt es also erst einmal, die Ursachen für dieses Verhalten zu finden. Erst dann können Eltern ihr weiteres Vorgehen planen.
Inhaltsverzeichnis
Gründe für das Phänomen „Baby möchte keine Beikost“
Genau wie bei uns Erwachsenen auch, gibt es Kinder und Babys, die bestimmte Lebensmittel einfach nicht mögen. Ein Grund für die Verweigerung der Beikost kann durchaus der Geschmack des Essens sein. Selbst kleine Babys wissen häufig genau, was sie wollen. Wenn Mama oder Papa ihnen dann einen Brei servieren, der so ganz und gar nicht nach ihrem Geschmack ist, werden sie den Konsum dieses Breis verweigern. Vielleicht ist es aber auch die Konsistenz des Breis, die dem Baby nicht zusagt. Denn auch in dieser Hinsicht sind manche Babys sehr feinfühlig.
Vielleicht ist das „Baby verweigert Brei“ Phänomen jedoch überhaupt nicht auf den Geschmack oder die Konsistenz des Breis zurückzuführen. Auch wenn ein Kind satt ist, wird es das Essen verweigern. Sogar das Gegenteil kann der Fall sein. Denn gerade am Anfang, wenn sich Babys noch an das Essen von Brei gewöhnen müssen, nimmt dies mehr Zeit in Anspruch als das Stillen oder Füttern mit der Flasche. Daher kann es passieren, dass Kinder, die sehr hungrig sind, ihren Brei ebenfalls verweigern. Schließlich wäre die Flasche in diesem Fall die schnellere Lösung, um den eigenen Hunger zu stillen. Beim Füttern von Brei ist das Timing daher ebenfalls entscheidend.
Außerdem gibt es einige Kinder, die Brei grundsätzlich verweigern. Warum dem so ist, ist bisher nicht geklärt. Fest steht jedoch, dass diese Kinder meist direkt vom Stillen zu fester (relativ weicher) Nahrung übergehen und auf den Brei als Beikost liebend gerne verzichten.
Dieses Ernährungskonzept nennt sich Baby-Led-Weaning (BLW) und erfreut sich auch in Europa immer größerer Beliebtheit. Bei BLW verzichten die Eltern bewusst auf Brei und lassen ihre beikostreifen Kinder direkt von Anfang an vom Familientisch mitessen.
Ablenkungen oder ein Gefühl der Unsicherheit können bei Babys genauso dazu führen, dass sie den Brei verweigern. Gerade zu Anfang der Beikostzeit zeigen sich einige Babys von dem neuen Essen aber auch überfordert und essen den Brei aus diesem Grund nicht.
Das Phänomen „Baby verweigert Beikost“ kann somit alle der genannten Ursachen haben, sodass die Eltern erst einmal Detektivarbeit leisten müssen.
Tipps für den Umgang mit dem Phänomen „Baby verweigert Brei“
Wer sich mit einem Kind konfrontiert sieht, dass die Aufnahme von Brei verweigert, sollte erst einmal Ruhe bewahren und sein Baby auf keinen Fall unter Druck setzen. Denn dieser Druck führt ansonsten nur dazu, dass das Baby den Brei noch konsequenter ablehnt. Während sie ihren Babys einen Brei darreichen, sollten Eltern genau auf die Reaktion des Kindes achten. Wenn das Kind das Gesicht verzieht, sobald seine Lippen oder Zunge mit dem Brei in Berührung bekommen, kann dies ein Anzeichen dafür sein, dass der Geschmack, die Konsistenz oder die Temperatur des Breis dem Kind nicht zusagen.
In diesem Fall können die Eltern einfach mit anderen Geschmacksrichtungen experimentieren oder von einem gekauften auf einen frischen Brei, der selbst zubereitet wurde, umsteigen. In Anbetracht der weiteren Ursachen für das Phänomen „Baby verweigert Brei“ haben sich auch die folgenden Vorgehensweisen als sinnvoll herausgestellt. Es gilt, einfach etwas zu experimentieren und genau auf die Reaktion des Kindes auf die Beikost zu achten. Auf jeden Fall sollten die Eltern am Ball bleiben und dem Kind den Brei immer wieder ohne jeglichen Druck anbieten.
Tipps, damit Babys die Beikost nicht verweigern
- Viele Babys mögen Brei, der leicht süß ist, besonders gerne
- Falls das Baby noch satt ist, den Brei zu einer späteren Zeit noch einmal anbieten
- Das Baby mit Brei füttern, bevor der Hunger schon zu groß geworden ist
- Dem Baby ein kleines Stück Brot oder weich gekochtes Gemüse als Alternative zu Brei anbieten
- Das Baby auch mit seinen Fingern den Brei erkunden lassen
- Jegliche Ablenkungen während des Fütterns vermeiden
- Ein anderes Familienmitglied kann dem Kind den Brei anbieten
- Den Brei mit einem Babykostwärmer auf optimale Temperatur bringen
Wie lange kann das Baby ausschließlich von Muttermilch ernährt werden?
Falls es mit dem Brei einfach nicht klappen will, kann ein Kind problemlos 6 Monate voll gestillt werden. Das sieht auch die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation vor. Natürlich gibt es Babys, die älter als 6 Monate sind, und noch voll gestillt werden. Wenn das Baby jedoch nach Beikost verlangt, ist es auf jeden Fall Zeit, ihm diese auch anzubieten. Da jedes Kind einzigartig ist, ist es ganz normal, dass einige Kinder mit 7 Monaten zum Beispiel noch Beikost verweigern und nur mit Muttermilch ernährt werden. Eine Mangelernährung müssen die Eltern des Babys dennoch nicht fürchten. Das eigene Baby sollte also anzeigen, wann es für Beikost bereit ist. Kinder, die im Alter von 9 Monaten ausschließlich von Muttermilch ernährt werden, können in einigen vereinzelten Fällen jedoch von einem Eisenmangel betroffen sein. Dann gilt es, Rücksprache mit dem Kinderarzt zu halten.
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