Auch Kinder können schon in jungen Jahren unter Ängsten, Anspannung und Stress leiden. Die innere Unruhe kann auf Dauer zu einer depressiven Stimmung oder im Alter sogar auch zu Verhaltens- oder Essstörungen führen. Um den Nachwuchs den Stress zu nehmen, sind Entspannungsübungen für Kinder eine beliebte Therapie.
Wie Kinder zur Ruhe kommen und mit einfachen Übungen zu Hause oder in der Kita den Stress des Alltags bewältigen können, verrät der nachfolgende Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
Warum müssen Kinder zur Ruhe kommen?
Grundsätzlich ist Stress eine natürliche und manchmal auch wichtige Reaktion des Körpers auf verschiedene Situationen des Alltags. Droht beispielsweise eine Gefahr, steigt das Adrenalin – die Atmung wird schneller, der Blutdruck steigt und der Körper gerät oftmals ins Schwitzen. Die Anspannung in einer Gefahrensituation signalisiert aber auch, was zu tun ist. Wenn ein Kind in Gefahr ist und diese auch erkennt, wird es in der Regel anfangen zu schreien, wegzulaufen oder sich zu wehren.
Doch auch aufregende Erlebnisse setzen Kinder unter Stress. Der Streit mit der besten Freundin oder Ärger mit dem Bruder lösen Emotionen aus. Gerade in diesen Alltagssituationen, in denen nicht wie bei einer Gefahr eine direkte Aktion erfolgt, sind Kinder dauerhaft angespannt und gestresst. Die innere Unruhe führt irgendwann zu körperlichen Beschwerden wie Bauchweh, Kopfschmerzen, Übelkeit und Gereiztheit oder im schlimmsten Fall zu bleibenden Schäden wie Zahnfehlstellungen oder auch zu psychischen Erkrankungen wie Angststörungen, Wutanfälle und Unsicherheit.
Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Kinder zur Ruhe kommen. Ruhefindung und Stressbewältigung in jungen Jahren schützen vor körperlichen und seelischen Leiden. Doch wie erkennen Eltern, wann ein Kind Entspannung und Ruhe braucht?
Kinder sollten zur Ruhe kommen, wenn folgende Symptome erkennbar sind:
- häufige Bauchschmerzen und Übelkeit
- länger anhaltende Kopfschmerzen mit Nackenverspannungen
- Schlafstörungen über mehrere Wochen
- Appetitlosigkeit oder Fressanfälle
- Wutanfälle und aggressives Verhalten
häufiges Weinen und Nervosität
Es gibt bestimmte Entspannungstechniken für Kinder, die dem Nachwuchs dabei helfen können, die Anspannungen zu lösen und runterzukommen.
Wie können Entspannungsübungen für Kinder helfen?
Zugegeben: Entspannung sieht für jeden Menschen anders aus, sodass Eltern mit ihrem Nachwuchs verschiedene Therapien ausprobieren sollten, damit die Kinder zur Ruhe kommen können. Einige Kinder entspannen bei leiser Musik, während andere bei leichten Yoga-Übungen besser runterkommen. Manchmal ist aber auch Sport eine sehr gute Entspannungsübung für Kinder: Ein Spaziergang durch den Wald, eine Fahrradtour mit der Familie oder Schwimmen im See sind Aktivitäten, die den Stresspegel sinken lassen und auch bei Kindern für Tiefenentspannung sorgen können.
Egal für welche Entspannungstechniken sich Eltern und Kinder entscheiden, das Thema Achtsamkeit steht sowohl bei stiller Meditation und sportlicher Bewegung im Vordergrund. Der Mix aus Ruhe und Bewegung bei Kindern schafft ein inneres Gleichgewicht und beugt körperlichen und seelischen Erkrankungen vor: Sobald die Muskeln sich entspannen, lösen sich Anspannungen von ganz allein. Auch ein sinkender Blutdruck wirkt beruhigend auf den Körper und lässt die Atmung gleichmäßiger werden. Wenn Kinder zur Ruhe kommen, kann sich der gesamte Organismus erholen und neue Energie tanken. Der Nachwuchs fühlt sich nach den Entspannungsübungen ausgeglichener und wohler.
Informieren Sie sich auch darüber, wie Sie Kinder zuhause beschäftigen können, um ihnen eine abwechslungsreiche und lehrreiche Zeit zu bieten.
Welche Entspannungstechniken für Kinder gibt es?
Es gibt verschiedene Entspannungsübungen für Kinder, die meist zwischen fünf bis zehn Minuten dauern und mehrmals wiederholt werden können. Welche Übungen die Richtigen sind, sollten Eltern mit ihrem Nachwuchs gemeinsam herausfinden.
Die Entspannungstechniken für Kinder lassen sich hervorragend in den Alltag einbinden und können natürlich auch in der Kita durchgeführt werden:
Atemübungen
Eine klassische Entspannungsübung für Kinder und Erwachsene sind spezielle Atemübungen wie beispielsweise das tiefe einatmen, Luft anhalten und wieder ausatmen oder das gleichmäßig ruhige Atmen zu leiser Entspannungsmusik. Atemübungen als Entspannungstechniken für Kinder sind perfekt, um schnell zur Ruhe zu kommen. Denn gerade bei Stress und Anspannung ist die Atmung meist schneller und viele Kinder bekommen in der Aufregung kaum noch Luft.
Kinder haben eine große Fantasie und mit einer kurzen Geschichte kann der Nachwuchs ganz leicht in die Traumwelt entfliehen. Fantasiegeschichten müssen nicht aus der realen Welt stammen – in der Traumwelt ist das Tanzen auf einer Wolke oder das Fliegen auf einem übergroßen Hund erlaubt. Fantasiereisen eignen sich für Kinder ab 3 Jahren, die Geschichte wird von einem Erwachsenen erzählt, während das Kind auf einer weichen Matte auf dem Boden liegt.
Muskelentspannung
Auch Bewegung kann wunderbar dabei helfen, dass Kinder zur Ruhe kommen und Stress abbauen. Eine beliebte Therapie zur Muskelentspannung ist Yoga: Beim Yoga werden die Muskeln zuerst angespannt und anschließend entspannt – dieser Mix ist eine wirksame Methode, um das innere Gleichgewicht wieder herzustellen. Durch den Wechsel der Muskelanspannung und -entspannung lockert sich die Muskulatur, die Durchblutung wird besser und der Kopf frei. Damit die Übungen richtig und ohne Verletzungsrisiko durchgeführt werden können, ist dabei unbedingt auf eine rutschfeste und bequeme Yogamatte für Kinder zu achten.
Fazit: Entspannung in den Alltag einbauen und Kinder zur Ruhe kommen lassen
Eine ständige Anspannung und Stress führen bei Kindern auf Dauer zu körperlichen und seelischen Erkrankungen. Daher ist es wichtig, dass jedes Kind im Alltag zur Ruhe kommt und ein paar Minuten Zeit für sich nimmt. Die hier genannten Entspannungsübungen für Kinder eignen sich für zu Hause, für die Kita oder für unterwegs und dauern nur wenige Minuten und machen zudem Spaß!